5 Jun 2024

Gros, Tomba, Razzoli: Gold beim Slalom

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WHISTLER, BC - 27. FEBRUAR: Giuliano Razzoli aus Italien jubelt nach dem zweiten Lauf im Slalom der Herren an Tag 16 der Olympischen Winterspiele Vancouver 2010 in Whistler Creekside am 27. Februar 2010 in Whistler, Kanada (Foto: Clive Rose/Getty Images)
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Drei Goldmedaillen, drei italienische Meister, die Wintersportgeschichte geschrieben und die Messlatte für Milano Cortina 2026 gesetzt haben

nnsbruck 1976, Calgary 1988, Vancouver 2010: drei Leistungen, die durch einen azurblauen Faden miteinander verbunden sind, der sich durch die Wintersportgeschichte zieht. Drei Olympische Goldmedaillen hat Italien im Slalom gewonnen, der technisch anspruchsvollsten Disziplin des alpinen Skisports, und ebenso viele Sieger sind in die Geschichte eingegangen, nämlich Piero Gros, Alberto Tomba und Giuliano Razzoli.

 

Gros, der goldene Debütant

Drei miteinander verflochtene Geschichten, ausgehend von der Meisterleistung des piemontesischen Sportlers am österreichischen Hang. Bei den ersten Spielen seiner Karriere kletterte Gros sofort auf die oberste Stufe des Podiums und gewann Gold vor seinem Nationalmannschaftskollegen Gustav Thoeni, der wie vier Jahre zuvor in Sapporo 1972 (wo sein Cousin Roland Thoeni Bronze gewonnen hatte) Silber holte.

Ein glänzendes Debüt für den 21-jährigen Gros am Valentinstag (14. Februar 1976), nachdem er einige Tage zuvor eine schlaflose Nacht wegen seines Ausscheidens im zweiten Lauf des Riesenslaloms verbracht hatte. Es war die Krönung einer Karriere, in der er bereits im Winter 1973/74 im Alter von nur 19 Jahren eine Weltmeisterschaft gewonnen hatte. Der Auserwählte.

 

Tomba, der das Sanremo-Festival unterbrach

Zweiundzwanzig Jahre später war Tomba la Bomba an der Reihe, die Italiener zu begeistern und sogar das Sanremo-Festival zu unterbrechen: Der 27. Februar 1988 ist ein Datum, das in die Geschichte des italienischen Sports eingegangen ist. Der Spitzensportler aus Bologna, der bereits zwei Tage zuvor im Riesenslalom triumphiert hatte, lag nach dem ersten Durchgang des Slaloms auf Platz drei.

Beim zweiten Durchgang entschied sich Raiuno, live von der Bühne des Ariston aus zu übertragen und eine Verbindung nach Kanada herzustellen, um den Aufholkampf um Gold zu verfolgen. Sechs Hundertstelsekunden genügten Tomba, um sich zum zweiten Mal in den Olymp zu erheben und das Publikum in Sanremo sowie alle Zuschauer vor den Fernsehgeräten in Begeisterung zu versetzen. Zwei Spitzenleistungen innerhalb weniger Tage sorgten für eine große Olympische Ausbeute, die später durch Gold im Riesenslalom und Silber im Slalom von Albertville 1992 sowie Silber im Slalom von Lillehammer 1994 bereichert wurde.

 

Razzoli und der einzige Goldschimmer in Vancouver

Um wieder einen italienischen Triumph in der technischsten Disziplin des alpinen Skilaufs zu erleben, mussten wir bis zu einem anderen 27. Februar und einem anderen Athleten aus der Emilia-Romagna warten – diesmal ebenfalls an einem kanadischen Ort. Am Hang von Whistler war es Giuliano Razzoli, der Italien am vorletzten Wettkampftag der Spiele von Vancouver 2010 das einzige Gold bescherte. Ein Gold, das auch heute noch begeistert: Razzoli trat damit zweiundzwanzig Jahre später in die Fußstapfen der Legende Tomba, seines Landsmanns und Mentors, und hielt die italienische Tradition in dieser Disziplin am Leben. Razzoli beendete seine lange Karriere genau am Ende dieses Winters, aber dieser Augenblick wird für immer in den Herzen aller bleiben. Neben seinen zwei Weltcup-Siegen (insgesamt 10 Podestplätze) verfehlte „Razzo“ (zu Deutsch: Rakete) das Olympische Podium in Peking 2022 nur um 26 Hundertstelsekunden. Eine Niederlage, die noch immer schmerzt, aber einmal mehr lehrt, wie schwer es selbst für Olympiasieger ist, ganz nach oben zu kommen.

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